Eine Influencer-Kampagne mit construktiv – wie läuft das eigentlich ab?

Tauchen wir ein in die Welt des Influencer-Marketings und werfen dabei einen Blick  hinter die Kulissen. Wir klären die Fragen, wie eine Kooperation abläuft und welche Rolle wir als Agentur dabei spielen. Dabei zeigen wir einige aufregende Beispiele aus unserem Agenturalltag. 

Viele, die im Marketing arbeiten, kennen sie vielleicht, die Frage aus dem Umfeld: „Was genau machst du da denn eigentlich?” Der folgende Beitrag soll dabei etwas Licht ins Dunkel bringen. 

Das Influencer-Marketing heutzutage bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, eine davon ist die Integration von Produkten oder Dienstleistungen in den Content der Influencer:innen. Doch was sind die Schritte, die im Hintergrund passieren und für uns als User:innen unsichtbar bleiben? Es ist gar nicht so leicht, die richtige Botschaft an die richtige Zielgruppe zu vermitteln, ohne dabei aufdringlich zu sein. Wir zeigen unsere Do’s and Don’ts, worauf geachtet werden sollte – viel Spaß beim Lesen!

Zu Beginn einer Kampagne (sofern noch kein vorheriger Kontakt herrscht) erfolgt zuallererst eine Kontaktanfrage. Dabei kommt der/die Interessent:in bzw. die Brand per Telefon, Mail oder Kontaktformular auf uns zu. Das kann beispielhaft so aussehen:

Das Unternehmen/die Brand stellt sich kurz vor und erläutert grob, worum es geht und was die Vorstellungen sind. Decken wir diesen Bereich ab, können wir zusagen und der Grundstein für eine Zusammenarbeit ist gelegt. 🥰

Bei bestehenden Kund:innen und bereits umgesetzten Kampagnen besteht der direkte Kontakt und Austausch bereits, sodass hier auf das Formular verzichtet werden kann. Mit vielen Brands wie z. B. Géramont, McCain oder Lee Kum Kee arbeiten wir schon jahrelang zusammen und setzen regelmäßig spannende Kampagnen um.

Ist der Kontakt hergestellt, werden in einem gemeinsamen Gespräch die Vorstellungen noch einmal konkretisiert und besprochen. Dazu zählen die Erwartungen, Ziele, das Budget, besondere Wünsche und andere Details der Zusammenarbeit. Wichtig an der Stelle: das Ganze schriftlich zu erfassen, damit es im Falle eines Auftrags vertraglich festgehalten werden kann. Ein Vertrag beinhaltet im Wesentlichen die konkreten Vorstellungen, die Ziele der Kampagne und den Kommunikationsanlass, die Art und Anzahl des Contents, sowie natürlich Timings und das Budget.

Kommt der Auftrag zustande und der Vertrag ist von beiden Seiten abgesegnet und unterzeichnet worden, kann es an die Kampagnenplanung gehen.

Hier werden diese wesentlichen Punkte besprochen:

• Details der geplanten Kampagne (Datum, Dauer, Inhalt)
• Das Thema
• Die Zielgruppe
• Die Plattformen, auf denen die Inhalte veröffentlicht werden sollen
• Art des Contents (Story, Reel, Beitrag)
• Konkreter Zeitplan

Ein großer Teil der Kooperationen findet auf Instagram statt, da hier die Möglichkeiten, den Content zu platzieren, sehr vielfältig sind (Story, Beitrag, Reel, jetzt neu auch Threads), aber auch TikTok wird immer beliebter. Instagram misst in Deutschland knapp 27 Mio. Nutzer:innen, TikTok hingegen knapp 20 Mio. Auch die Zielgruppen unterscheiden sich etwas. Während das durchschnittliche Alter der Instagram-Nutzer:innen bei 18-34 Jahren liegt, ist die Community auf TikTok mit einer Altersspanne von 14-28 Jahren etwas jünger. Hier liegt es am Kunden/der Kundin zu bestimmen, welche Plattform bevorzugt wird. Neben Instagram und TikTok haben wir bereits erfolgreiche Kampagnen auf Pinterest, YouTube, Twitch und Co. umgesetzt.

Nachdem die Planungen abgeschlossen sind, kann es mit der kreativen Arbeit losgehen.

Im ersten Schritt treffen wir eine Vorauswahl von potenziellen Influencer:innen und geben diese an die Brand zurück. Dabei nutzen wir in den meisten Fällen die klassische Influencer-Recherche, um einen “perfect-fit” zur Marke zu finden. Ziel ist es, Creator:innen zu identifizieren, die perfekt zur Marke passen und das Produkt authentisch in ihren Content einbinden können. Oftmals nutzen wir aber auch unsere Erfahrungswerte bei dieser Auswahl. 

Wir orientieren uns hierbei immer an den Vorgaben des Kunden/der Kundin, welche z. B. folgende Punkte beinhalten können:

• Größe der Creator:innen
• Geschlecht der Creator:innen
• (nicht immer) Wohnort der Creator:innen
• Stil des Contents & Fokusthemen
• Herkunft der Community: Die meisten Kampagnen unserer Kund:innen sollen nur in Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgespielt werden. Somit ist es wichtig, dass der Content auch diese Zielgruppe erreicht
• Durchschnittsalter der Community: Ist ein Produkt an junge Personen gerichtet, ist es wichtig, dass der/die Creator:in die entsprechende Zielgruppe als Community vertritt.
• Qualitäts-Score: Der Wert dient der groben Orientierung über die Qualität des Contents, z. B. ein Check: Fake-Follower:innen und bisherige Collabs mit anderen Brands 

Über die Jahre haben wir ein extrem großes Netzwerk an spannenden Influencer:innen und Content Creator:innen aufgebaut. Wir haben bereits über 100 erfolgreiche Kampagnen umgesetzt und pflegen zum Teil freundschaftliche Beziehungen zu unseren Partner:innen. Bei der Bewertung der ausgewählten Influencer:innen prüfen wir die gesendeten Insights der Influencer:innen, aber wir greifen z. B. auch auf das KI-basierte Tool “Storyclash” zurück. Storyclash liefert Insights über die wesentlichen Kennzahlen und Kooperationen des/der Creator:in. Beispielsweise kann eingesehen werden, mit welchen Brands der/die Influencer:in bereits kooperiert hat. Dabei gilt es zu vermeiden, Influencer:innen auszuwählen, die bereits mit Konkurrenzfirmen zusammengearbeitet haben. Generell bietet Storyclash eine gute Möglichkeit, einen Überblick und ein Gefühl über den/die Creator:in zu bekommen, z. B. können auch potenzielle Fake-Follower:innen oder andere auffällige Inhalte angezeigt werden.

Ist die Auswahl von Kund:innen-Seite abgesegnet und eingegrenzt worden, machen wir uns an die Arbeit, die Influencer:innen zu kontaktieren. Dabei können wir ganz klassisch eine Mail an die Influencer*innen selbst schreiben, telefonieren oder – wie in den meisten Fällen – kontaktieren wir das Management. Gelegentlich kann auch auf eine private Nachricht  z. B. bei Instagram zurückgegriffen werden.

Wurde ein/e passende/r Creator:in gefunden, kann es schon ganz bald mit dem Content losgehen 😍.

Zuerst folgt allerdings noch ein Briefing und/oder Factsheet mit den wichtigsten Infos zum Produkt oder der Dienstleistung der Brand, welches wir in enger Zusammenarbeit mit unseren Kund:innen erstellen. Dabei werden die Influencer:innen über die Schwerpunkte der Zusammenarbeit informiert – aber auch über Do’s and Don’ts, und was bei dem Content zu beachten ist. Generell achten wir darauf, die Briefings so frei wie möglich zu formulieren, damit die Influencer:innen in der Umsetzung maximale Freiheit genießen – so entsteht oftmals besonders guter Content!

Sind die Briefings besprochen und alle Punkte klar, kann es mit dem Content losgehen – juhu! ❤️

Der/die Influencer:in erstellt die vereinbarten Inhalte in der besprochenen Form (Story, Reel etc.). Wir als Agentur können auch dabei helfen, indem wir konstruktives Feedback geben und sicherstellen, dass die Inhalte den Markenrichtlinien entsprechen. Aber auch die generelle Expertise und das gewisse Gespür können wir als Agentur immer wieder mit an die Hand geben. 

Nach der Erstellung der Inhalte werden diese an uns zurückgespielt. Dabei prüfen wir folgende Punkte: 

• Passt inhaltlich und formal soweit alles?
• Wurden alle vertraglich vereinbarten Inhalte erwähnt?
• Wirkt der Content hochwertig, authentisch?
• Passt der Content zur Zielgruppe?

Dieses Jahr haben wir beispielsweise mit dem Süßwarenhersteller Alpia und dem beliebten Content Creator  Nico Stank zusammengearbeitet. Dabei ist ein humorvolles und hochwertiges Reel entstanden, dass das Produkt perfekt in Szene gesetzt hat.

Gibt es das Go von unserer und von Kund:innen-Seite, folgt die Veröffentlichung auf den vereinbarten Plattformen. Zusätzlich können unterstützende Promotionen durchgeführt werden, zum Beispiel durch bezahlte Werbung oder Cross-Promotion auf anderen Kanälen. Das wird ebenfalls in Rücksprache mit der Brand durchgeführt, da das entsprechende Budget dafür vorhanden sein muss.

Während dieser Phase überwacht die Agentur den Fortschritt der Kampagne besonders genau und holt sich regelmäßige Insights, um die Reichweite und den Erfolg der Kampagne zu prüfen. Fällt der Erfolg nicht wie erhofft aus, kann über weitere Paid-Inhalte nachgedacht werden. Hierbei gilt ebenfalls wieder, niemals ohne Rücksprache, denn das Budget muss auch hier mit eingerechnet werden.

Nach Abschluss der Kampagne wird der/die Influencer:in von der Agentur, basierend auf den vereinbarten Konditionen, vergütet. Gleichzeitig erstellt die Agentur einen Abschlussbericht, das sogenannte Reporting, das die Leistung und den Erfolg der Kampagne zusammenfasst und gegebenenfalls an den Kunden/die Kundin weitergeleitet wird. Dabei spielen insbesondere die Faktoren “Reichweite” und “Engagement-Rate” eine entscheidende Rolle.

Ein Reporting ist zum Einen für die Agentur wichtig, um abschließend den Erfolg und die geleistete Arbeit bewerten zu können. Es kann aber auch ein Aushängeschild für zukünftige Kampagnen werden. Zum Anderen kann es auch kundenseitig relevant sein, um einen guten Überblick über die Leistungen und die Reichweite zu erhalten. 

Bei erfolgreicher Zusammenarbeit können sich zwischen der Agentur und den Influencer:innen langfristige Beziehungen entwickeln, die zu wiederholten Kooperationen mit verschiedenen Marken führen können. Für Marken geht damit der Vorteil einher, dass die Agentur basierend auf vergangenen Kooperationen genauere Aussagen zur Verlässlichkeit und Performance der Influencer:innen treffen kann. 

Im Laufe des Beitrags wird klar, dass verschiedene Schritte notwendig sind, um eine erfolgreiche Kampagne auf die Beine zu stellen. Da sich diese im Hintergrund abspielen, sind sie vielen oft gar nicht bewusst oder bekannt. 

Jeder Schritt ist besonders wichtig und unverzichtbar. Besonders hervorzuheben ist aber, dass klare Kommunikation, Transparenz und Professionalität entscheidend für eine erfolgreiche Kooperation sind. 

Insgesamt trägt die Agentur also dazu bei, die Influencer-Kooperationen effektiv zu planen, umzusetzen und zu überwachen, um sich erfolgreiche Ergebnisse zu sichern und langfristige Beziehungen aufzubauen. Die Agentur unterstützt die Influencer:innen oder Managements dabei in allen möglichen Bereichen. Von Content bis hin zur Influencer:innen-Recherche, ist die Agentur zu jeder Zeit ein/e passende/r Ansprechpartner:in. ❤️

Quellen: 

https://heike-liebermann.com/blog/influencer/was-macht-eine-influencer-marketing-agentur#:~:text=Eine%20Influencer%20Marketing%20Agentur%20arbeitet,Durchf%C3%BChrung%20eines%20Events%20mit%20Influencern

https://heike-liebermann.com/blog/influencer/was-macht-eine-influencer-marketing-agentur-2

https://www.acquisa.de/magazin/social-media-statistiken#:~:text=Das%20Ranking%20sieht%20wie%20folgt,TikTok%3A%2020%2C65%20Millionen

https://heike-liebermann.com/blog/e-commerce-vergleich-mehr-influencer-sales-bei-instagram-oder-tiktok